Prozessphilosophie

Die Weiterbildung PROZESSPHILOSOPHIE

Weiterbildung in Prozessphilosophie: Seminar I

Focusing weiter vertiefen durch Philosophie – mit praktischen Übungen
17.-20.10.2024

Jedes Seminar I ist eine Veränderung und Weiterentwicklung des unten beschriebenen Themas. Die Seminare wiederholen sich nicht, trotz der gleichbleibenden Ausschreibung.

Wer Focusing übt, weiß aus Erfahrung, wie sehr es sich lohnt, eine Pause zu machen, um dem Erleben mehr Entwicklungs-Zeit und -Raum zu geben. Ein Problem kann sich in einer solchen Pause derart verändern, dass man sich Umwege und mühsame Diskussionen erspart, oder dass man einen Schritt machen kann, der zuvor nicht einmal denkbar war. Wie erklärt man die merkwürdige Effizienz dieser aufmerksamen Pausen?

Gemeinsam darüber nachzudenken, was ein „Felt Sense“ bedeutet, öffnet neue Möglichkeiten, Focusing zu vermitteln, aber auch neue Spielräume für die Focusing-Praxis. Focusing wird als Mikro-Tätigkeit begreifbar, als transformativer Tanz mit Situationen, aus dem neue Schritte entstehen können und in dem auch neue Schritte ausprobiert werden können.

Gendlins Prozess-Modell entwickelt verschiedene philosophische Traditionen weiter, um die transformativen Möglichkeiten des verkörperten Erlebens verstehbarer zu machen. Begreift man besser, dass unsere Körper fähig sind, Situationen zu fühlen, öffnen sich auch neue kreative Möglichkeiten der Praxis.

In diesem Seminar vertiefen wir u.a. unser Verständnis dessen, warum Sprache uns berühren kann, was eigentlich „Situationen“ sind und warum ein verändertes Gefühl mehr ändert, als man sagen kann. 

Wir arbeiten mit Texten aus Gendlins Prozess-Philosophie, mit Focusing-Übungen, aber auch mit der Methode des Thinking-at-the-Edge (TAE), um unser eigenes Verstehen dieser Philosophie und unserer eigenen Focusing Praxis auszuloten und dafür Worte zu finden.


Weiterbildung in Prozessphilosophie: Seminar II
Gendlins Prozess-Modell als gemeinsamer Erlebensraum
Vom Bewegen zum Bedeuten zum Felt Sense – und zurück.
Philosophie in praktischen Übungen.
23.-26.1.2025

Jedes Seminar II ist eine Veränderung und Weiterentwicklung des unten beschriebenen Themas. Die Seminare wiederholen sich nicht, trotz der gleichbleibenden Ausschreibung.

Liest und übt man sich in Ein Prozess-Modell „hinein“, dann entsteht nicht nur ein neuer Denk-, sondern auch ein Erlebensraum, der sich durch Subtilität und Reichhaltigkeit auszeichnet. Gendlins Prinzip der „Interaktion-zuerst“ öffnet sich in diesem Grundlagenwerk zu einem kreativen Spiel- und Verantwortungsraum menschlichen Daseins, in dem die weitläufige Verbundenheit jeder und jedes Einzelnen mit allem anderen zunehmend bewusstwerden kann.

In diesem Seminar erkunden wir die Bedeutung des Felt Sense, seine verwickelte und „kreuzende“ Charakteristik. In Präsentationen, im Lesen, in gezielten Übungen, im Gespräch vertiefen wir u.a. unser Verständnis dessen, was wir tun, wenn wir Focusing machen. Zusätzlich loten wir In Übungen die dichte, umwelt- und situationsgetränkte Bedeutsamkeit des Erlebens aus. Im Nach-Denken, Ein-Fühlen und Aus-Üben untersuchen wir die „fantastische Differenzierung“ des symbolischen Raums der Sprachkörper, die wir sind.

In dieser Weise ist das Werk Gendlins sowohl auf der philosophischen Ebene als auch auf der existentiellen Ebene wirksam. Es entwickelt systematisch die großen Traditionen der Phänomenologie, des klassischen Pragmatismus und der Hermeneutik weiter, die in pionierhafter Weise das Erleben als vergessenen Ausgangspunkt unseres Welt- und Selbstverständnisses zu reflektieren begannen. Gendlins Weiterentwicklung nimmt zugleich das Erleben der Lesenden mit, so dass eine gründliche Reflexion seiner Philosophie das Potential hat, unser eigenes  Selbstverständnis zu transformieren.

 

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Seminar I17.10. - 20.10.2024Do 18 - So 13 Uhr
Seminar II23.01. - 26.01.2025Do 18 - So 13 Uhr

Leitung:

  • Prof. Dr. Donata Schoeller

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Prof. Dr. Donata Schoeller lehrt Philosophie mit den Schwerpunkten Prozessphilosophie und TAE an Universitäten in USA und Europa, hat gemeinsam mit Christiane Geiser in enger Zusammenarbeit mit Gene Gendlin dessen Hauptwerk „Ein Prozess-Modell“ übersetzt und gibt seine Artikel heraus. www.donataschoeller.com, schoeller@uni-koblenz.de

Rückmeldungen

von Seminarteilnehmer*innen zur Weiterbildung Prozessphilosophie:

Liebe Donata,
ein wunderbar belebendes Seminar. „Worte sind Geschehnisse“. Dies war im gesamten Seminar zu spüren. Dein beseeltes Vortragen und empathisches Annehmen dessen, was sich in uns ereignete dabei, öffnete einen weiten Raum, vertiefte den Zugang und ließ Eigenes entstehen und damit verbinden. Und wird das Implizieren hinzugenommen, entsteht das Gefühl, mitten in Gendlins Philosophie zu sein und daran teilzuhaben. Es macht Lust auf mehr! Danke!
Annely Ennen-Loth, Bergisch Gladbach

Liebe Donata,
das gemeinsame Lesen der "Prozessphilosophie" ist räumlich geworden. Wir haben uns in dem mit Worten gefüllten Raum aufgehalten. Bewegungen, Regungen, das Reagieren auf den Text und die Versuche ihn zu erfassen, zirkulierten verkörpert im Raum. Das Geschenk war: DENKEN vom Körper her zu erleben als auch es zu verkörpern. Die (sonst oft als leer betrachteten) Zwischenräume waren gefüllt - und wurden "Verbindungsräume" zwischen uns "Teilnehmenden" - ich möchte lieber sagen: "Teilseienden". Der immense Reichtum als auch die Komplexität von Worten - und in den stets sich erweiternden, über die Weite hinausweisenden Beschreibungen Gendlins! - ermöglichten die direkt dichte Erfahrbarkeit ihrer nicht-sprachlichen Dimension(en). Es war enorm. Und dabei - irgendwie auch: simpel.
Einen großen Dank an alle, die dabei waren. Und danke an Donata!! - dass wir unsere konkreten Körper-Ansätze einbringen konnten!
Herzliche Grüße an Euch alle!
Imme Bode, Bewegung, Tanz, Design, Hamburg

Liebe Donata,
»Ich bin sehr dankbar für die Art (auch im Sinne von Kunst) wie du uns / mir die ganze Komplexität der Prozessphilosophie und der TAE so differenziert näherbringst: erfrischend, Mühelosigkeit verbreitend, mit Zuwendung und Sensibiliät in Bezug zum Thema und den beteiligten Menschen.
Auf meinem langen Lern-Weg ist das ein echtes Highlight !« 
Ida-Rosa Schaller

Liebe Donata,
das Seminar war ein Augenöffner für mich, ich habe nicht damit gerechnet, dass hinter Focusing eine völlig neue Sicht bzw. ein neues Verständnis der Welt steckt und dass Philosophie ein sehr wichtiger Baustein...

... der Psychotherapie ist auf mindestens zwei Ebenen war das Seminar für mich sehr wertvoll: Zum einen konnte ich inhaltlich Rogers und Gendlin besser verstehen, zum anderen hat mir das Seminar geholfen, einige blockierte Prozesse wieder in Gang zu setzten, was sich sehr positiv auf mein Schreiben der Masterthesis ausgewirkt hat.

Die Übungen waren für mich wichtig und notwendig, um erleben zu können, was die Theorie praktisch leisten kann. Es gibt kein besseres Lernen, als das selbst zu erfahren. Bei den Teilnehmern/Übungspartnern, die viel Focusingerfahrung mitgebracht hatten, möchte ich mich bedanken. Das „erlebende Denken“ konnte ich mir in mein privates Leben hinüberretten. Weitere Seminare zu Prozessphilosophie, aber auch zu TAE wären sehr hilfreich.
Endre Fischer, Personzentrierter Psychotherapeut, Linz

 

Lesen, laut lesen, vorgelesen bekommen (wie lange ist das schon her?!), in der Gruppe, im partnerschaftlichen Lesen – das ist auch eine „Anwendung“ von Genes Philosophie. Dadurch habe ich sein „A Process Model“ leibhaftig verstanden: erschütternd, schwindelerregend, befreiend...Mit einer „normalen“ Lese- und Auffassungsmethode kommt man bei diesem Buch nicht weit. Gene lädt mit seinem Werk ein – und mutet es einem zu –, seinemschöpferischem Denkwegzu folgen: eine Verführung zu einer „neuen Denkungsart“, in der das je eigene Leben und Erleben dabei sein darf und muss. Ansonsten öffnet sich sein Text nicht.

Dass in unserer Gruppe jede und jeder so selbstverständlich aufnahmebereit und einlassbereit dabei war, war sehr ermutigend. Und das Wetter: Ein besseres kann ich mir für meine Betriebstemperatur zur Textaufnahme gar nicht vorstellen (es muss norwegisch sein, so wie bei Wittgensteins Hütte in Skjolden). Ein „Hoch“ auf den Moorhof und seine Köstlichkeiten! Dir Donata und euch, Johannes und Katrin, besten Dank für die Ermöglichung! Ich freue mich aufs nächste Seminar.
Dipl.-Psych. Engelbert Langhammer, Psychotherapeut, Bonn

 

Das Seminar hat mich angeregt, im psychotherapeutischen Gespräch langsamer zu arbeiten, um beobachten zu können,wie Veränderung geschieht, und „gestoppte Prozesse“ noch genauer nachvollziehen zu können, um deren implizite Energie und Transformationspotenziale sich neu entwickeln zu lassen.
Dipl.-Psych. Christian Fritze-Dessauer, Psychotherapeut, Koblenz

 

Das Seminar war ein Augenöffner für mich, ich habe nicht damit gerechnet, dass hinter Focusing eine völlig neue Sicht bzw. ein neues Verständnis der Welt steckt und dass Philosophie ein sehr wichtiger Baustein der Psychotherapie ist. Auf mindestens zwei Ebenen war das Seminar für mich sehr wertvoll: Zum einen konnte ich inhaltlich Rogers und Gendlin besser verstehen, zum anderen hat mir das Seminar geholfen, einige blockierte Prozesse wieder in Gang zu setzten, was sich sehr positiv auf mein Schreiben der Masterthesis ausgewirkt hat.
Die Übungen waren für mich wichtig und notwendig, um erleben zu können, was die Theorie praktisch leisten kann. Es gibt kein besseres Lernen, als das selbst zu erfahren. Bei den Teilnehmern/Übungspartnern, die viel Focusingerfahrung mitgebracht hatten, möchte ich mich bedanken. Das „erlebende Denken“ konnte ich mir in mein privates Leben hinüberretten. Weitere Seminare zu Prozessphilosophie, aber auch zu TAE wären sehr hilfreich.
Endre Fischer, Personzentrierter Psychotherapeut, Linz

Donatas Begeisterung für Gendlins Philosophie ist ansteckend. Durch vielerlei Übungssituationen ermöglichte sie uns, den Begriff des „felt sense“ mit dem ganzen Körper denkend zu erfassen. Ein spannendes Unternehmen!
Sabine Roettele, Salzburg

Es gibt leichtere Seminare, doch es ist lohnend, mit Mitmenschen gemeinsam mit einer so kompetenten „Lehrerin“ etwas so Tiefes zu erkunden.
Ich bin dankbar für die schönen Momente des Entdeckens meines Kopfes vom Körper her. (Ich finde, es sollte auch beim Essen jemand aus dem Buch vorlesen, wie früher in den mittelalterlichen Klöstern: „Essen ist Erlösung (…) von Hunger“.) Es bleibt mir eine gute Portion Demut vor einer unglaublichen Komplexität des Lebendigen.
Liebe Donata, weiter so, mir tut diese auch immer sehr persönliche Vorgehensweise von Dir gut. Danke an das wunderbare Buch eines alten Mannes und die herrliche Übersetzung durch eine kluge Frau.
Mag. Martin Christandl, Systemischer Psychotherapeut, Innsbruck

Ich habe erfahren, dass viel mehr geschieht, wenn Gendlins Prozessmodell gemeinsam in einer Gruppe gelesen und dann in Übungen das Gelesene erlebt und erfahren wird. Im Seminar geschah ein ganz besonderer Reflexionsprozess auf mehreren Ebenen: - ich mit mir/meinem Körper, - ich mit meinem Gesprächspartner, - ich mit der ganzen Gruppe (einer Gemeinschaft, in der ich anstelle von Scham Freude über das gemeinsame Erleben, Verstehen und Entwickeln empfunden habe), - ich mit meiner Vergangenheit (die dadurch in einem neuen Licht erscheint und mir eine neue Perspektive eröffnet).
Mein Bewusstsein hat sich im Lauf des Seminars dadurch, dass ich mehr Zugehörigkeit zu mir und den Anderen erlebt habe, erweitert: Ich konnte offener, akzeptierender und gelassener mit Situationen umgehen, denen ich mich vorher infolge von Ängstigung, Ärger oder Leugnung nicht getraut habe zu stellen.
Ich wünsche mir eine Fortsetzung und weitere Vertiefung dieser Seminare, vielleicht auch in Verbindung mit TAE.
Dr. Pětr Nawka, Psychiater und Psychotherapeut, Dresden

 

Aus dem Seminar habe ich mitgenommen, wie wichtig die aktive Auseinandersetzung mit Gendlins Philosophie ist – selbst für den Alltag. Gendlin hat uns lehren wollen, über die Prozesse, die unser (Er-)Leben ausmachen, prozesshaftnachzudenken, und das heißt auch, dass wir unseren Wissensdurst immer neu „am Denken selbst“ orientieren sollten und nicht nur an dessen Ergebnissen.
Die Methodik des gemeinsamen Lesens gepaart mit Gruppengesprächen zur Verständnisvertiefung und nachfolgenden Übungen habe ich als beeindruckend und wissensvertiefend erfahren: Ich empfand schon beim Lesen bzw. Zuhören eine Art Entschleunigung, und dadurch wurde dem Verstehensprozess mehr Raum gegeben. Das Wichtigste an dieser Methode scheint mir: Durch das gemeinsame Lesen waren wir angehalten, nicht nur „mit dem Kopf“ an die Lektüre heranzugehen. Wir haben uns nicht nur kognitiv mit den Inhalten auseinandergesetzt; vielmehr waren im Denken auch Hören und Sehen und Spüren und Fühlen inkludiert; und daher musste / durfte / sollte alles mitschwingen, was individuell gerade „da“ war.
Es war spannend und sehr angenehm zu erfahren, dass und wie Gendlins Maxime „Interaktion zuerst“ von Donata lebendig angewendet wurde. Es ging ihr nicht ums „Besprechen“ von Textinhalten aus Gendlins „Ein Prozess-Modell“, sondern – ganz dem Inhalt des Buches entsprechend – um unsere interaktive (lebendige) Auseinandersetzung mit dessen Inhalten und damit mit uns selbst. Ich bin sehr dankbar über die Tiefe der Gespräche und über die besondere Achtsamkeit im gegenseitigen Zuhören; und ich bin dankbar für die Offenheit des gegenseitigen Antwortens.
Diese Art des Philosophierens einer breiteren Öffentlichkeit nahezubringen, wäre wünschenswert! Denn „Philosophie“ ist in unserer schnelllebigen Zeit ja eher als exotische Blüte der Kultur am Rand der Gesellschaft angesiedelt. Und dabei wäre sie – insbesondere im Verständnis einer „(Lebens-)Prozess-Philosophie“ – so lebensnah zu verstehen und lebendig nachzuvollziehen!
Bitte weitermachen im Verbreiten dieses Themas in der Welt! Bitte mehr solcher Seminare!
Mag. Evelyn Högner, Pädagogin und Therapeutin, Wien

 

 

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Seminar I17.10. - 20.10.2024Do 18 - So 13 Uhr
Seminar II23.01. - 26.01.2025Do 18 - So 13 Uhr

Leitung:

  • Prof. Dr. Donata Schoeller

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